„medizinische Blutegel – Hirudo medicinalis
Spricht man vom Blutegel, hört man meist „ glitschig, schwarz, blutrünstig, einfach eklig“. Das ist die gängige Reaktion, wenn man mit Blutegeln konfrontiert wird. Aber, wie so oft bei Vorurteilen – sie stimmen so nicht! Blutegel sind farbig, elegante Schwimmer, ungefährlich und gar nicht eklig.
Und sie helfen – so gut, dass seit vielen Jahrtausenden Menschen und Tiere sich ihre Heilkünste zu Nutze machen!
Tiere wissen instinktiv um die Heilkraft der Egel. So gehen z.B. Rinder, Wasserbüffel, Schafe und Pferde mit Gelenkproblemen ganz gezielt in Gewässer, in denen Blutegel leben, und warten geduldig, bis die kleinen Helfer sich ihre winzige Mahlzeit holen und zum Dank helfende Sekrete im Körper des Patienten hinterlassen.
Eine Kombination aus heilenden, entzündungshemmenden sowie schmerzlindernden Wirkstoffen. Blutegel sondern über ihren Speichel etwa 20 verschiedene Substanzen in die Wunde ab, darunter die Blutgerinnungshemmer Hirudin und Calin. Aus diesen Stoffen ergibt sich auch eine der wichtigsten medizinischen Heilwirkungen des Blutegels, in Verbindung mit der entzündungshemmenden Wirkung von Eglinose. Eglinose kann Entzündungen und Schmerzen lindern (z. B. bei Arthrose).
Es ist erstaunlich, dass fast alle Tiere eine Blutegelbehandlung in aller Ruhe über sich ergehen lassen. Dies liegt sicher auch daran, dass der Blutegel zu Beginn des Saugvorgangs anästhesierende und analgetisch wirksame Substanzen in Blut und Gewebe abgibt.
Blutegel werden sehr gerne als durchblutungsfördernd, entzündungshemmend und schmerzlinderndes Arzneimittel eingesetzt. Zudem sind ist die Blutegeltherapie extrem verträglich mit nachgewiesener und lang anhaltender Wirkung.
Ihren Einsatz finden die Blutegel egal ob bei akuten oder auch chronischen Erkrankungen von Gelenken und der Wirbelsäule.
Bei Pferden bewährten sich Blutegel auch sehr gut bei Hufrehe und Sehnen-Erkrankungen.